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Von Manfred Müller
„An Tagen
wie diesen ...“
Ab dem 1. Dezember macht domradio.de
jeden Tag ein besonderes Türchen im multimedialen
Adventskalender auf. Dahinter verbergen sich
24 Popsongs – mit einer Botschaft.
W
eil manche Tage im Leben einfach so großartig
und einmalig sind, dass sie nie vergehen dürf-
ten. Weil man das Gefühl hat, es müsste noch
mehr geben als das, was wir greifen und fassen
können. Da hat man dann scheinbar noch „ewig
Zeit“, nicht wahr? Was haben die Toten Hosen mit ihrem Lied doch für
einen echten Knallersong gelandet.Wenn man weiß, dass Campino, der
Frontmann der „Hosen“, mal zum Texteschreiben ins Kloster gegangen
ist, muss man sich allerdings nicht wundern, dass in seinen Liedern ab
und zu diese „spirituelle Tiefe“ aufblitzt. Aber muss man das unbedingt
in einen Adventskalender verpacken? Auf jeden Fall! Denn es lohnt
sich, den einen oder anderen Song, der im Radio auf und ab läuft, der
dir einfach so nebenbei am Ohr vorbeirauscht, mal genauer unter die
Lupe zu nehmen. Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims waren die
ersten, bei denen ich hellhörig wurde: „Sie ist nicht von dieser Welt, die
Liebe, die mich am Leben hält.“ Vielleicht manchmal ein bisschen zu
überzeugt, aber doch packend, vor allem dann, wenn er und seine
Söhne Mannheims in Mannheim ihren Glauben auch in die Tat umset-
zen. Mit dem Projekt „Aufwind“ helfen sie seit Jahren bedürftigen
Kindern. Wenn jeder da, wo er steht, etwas verändern würde, meint
Xavier, dann könnte es noch ganz anders aussehen in unserem Land.
Das war doch etwas völlig Neues in der deutschen Musiklandschaft.
Tiefe statt Oberflächlichkeit
Es muss aber gar nicht die offensichtlich religiöse Botschaft sein. Freuden
und Leiden des Alltags, Auf und Ab von Beziehungen und Lebenssituati-
onen; was das Leben dir schenkt und was es dir abverlangt: Das alles
findet hier seinen Platz, in Pop- und Rocksongs. Und nicht selten sind es
die Fragen nach dem, was dahintersteckt, Themen mit Tiefgang, die uns
da begegnen: Welchen Sinn hat mein Leben? Wie gehe ich mit mir und
den anderen um? Was bleibt wirklich übrig von alldem, was ich erlebe,
wenn ich mal nicht mehr da bin?Was führt mich durch mein Leben? „Du
musst auf Dein Herz hör'n“, rät Sido. Andere nennen es wohl das Gewis-
sen: „Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm, hör
Foto: dpa/Matthias Merz