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Von Anna Woznicki
Gegen Vorurteile und für junge Frauen: Das Projekt „Mamica“ im
Internationalen Begegnungszentrum des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen
möchte Roma-Müttern den Weg in eine gute Zukunft ebnen.
D
iese Frauen haben Geschichten wie aus drama-
tischen Romanen. Kaum zu glauben – aber wahr“,
weiß Hildegard Leber. 22 Roma-Frauen besuchen
bis zu vier Mal in der Woche das Internationale
Begegnungszentrum des Caritasverbandes Wup-
pertal/Solingen. Hier nehmen sie an dem Projekt „Mamica“ teil, was so
viel bedeutet wie Mütterchen und in Slowenien, Bulgarien oder auch
Serbien als Kosename genutzt wird. Ziel dieses Projektes ist die Begeg-
nung – untereinander und insbesondere zu dem Rest der Gesellschaft,
die den Frauen bisher weitestgehend verschlossen geblieben ist. Die
Förderung der gesellschaftlichen und sozialen Integration von schwan-
geren Roma-Frauen und Roma-Müttern mit kleinen Kindern in Wup-
pertal und Solingen hat sich das Projekt, das von der Caritas und der
„Aktion Mensch“ finanziert wird, auf die Fahnen geschrieben. Hilde-
gard Leber leitet „Mamica“ und ist mit Herzblut dabei: „Sprachkurse,
Stärkung der Erziehungskompetenz, Informationsveranstaltungen zum
Bildungs- und Gesundheitssystem und der Entwicklung persönlicher
Lebensperspektiven und der Angstabbau gegenüber öffentlichen
Diensten – das alles können wir den Frauen mit ,Mamica’ bieten. Dazu
kommen noch ganz praktische Lebenshilfen, wie das Übersetzen von
Briefen, die Begleitung zum Amt oder zum Arzt.“ Während der Kurse
werden die Kinder der Frauen von Caritas-Mitarbeiterinnen betreut.
Angst vor Ämtern
In Wuppertal leben derzeit rund 600 geduldete Roma-Flüchtlinge,
davon sind 261 Personen im Asylverfahren oder Asylfolgeverfahren. Die
überwiegende Mehrheit der Familien stammt vom Balkan. Schüchtern
und etwas unsicher sitzen die Frauen nun in der Runde. Einige tuscheln
miteinander, lächeln verhalten. „Oh, das ist schon ein großer Fortschritt.
Inzwischen merkt man, dass sie aufblühen – auch wenn es für uns auf
„Irgendwann
werde ich es schaffen“