Adventszeit 2016 - Erzbistum Köln - page 17

Von Birgitt Schippers
I
ch habe dreimal Nein gesagt!”, erinnert sich Schwester
Johanna Domek vom Benediktinerinnen-Kloster in
Köln-Raderberg. Seit ihrem 19. Lebensjahr ist sie
Ordensschwester. Für sie, die die meiste Zeit ihres
Lebens in der Stille gelebt hat, war das Theater eine
fremde und beängstigende Welt. Doch Chefdramaturg Thomas Laue
und Regisseur Nuran David Calis vom Schauspiel Köln waren davon
überzeugt, dass sie die Richtige für ihr Theaterprojekt ist. Und so
klopften sie immer wieder an die hölzerne Klosterpforte und ver-
suchten, den Schwestern der Gemeinschaft ein Ja abzuringen. Denn
von ihrer Entscheidung hing alles ab. Das sympathische, engagierte
Auftreten und das Konzept der Theaterleute überzeugten den Kon-
vent. „Es ist wichtig, über Religion ins Gespräch zu kommen“, sagt
Schwester Lioba, eine der Mitschwestern, „auch wenn das Theater für
uns ein ungewöhnlicher Kanal ist“.
Religion als Provokation
In demTheaterprojekt „Glaubenskämpfer“ von Nuran David Calis geht
es um die Frage: Warum glauben Menschen an Gott in einer zuneh-
mend säkularenWelt? Zu Beginn des Theaterabends wird das Publikum
mit einem Bilder- und Stimmensturm auf großen Projektionswänden,
die wie riesige Buchseiten auf- und zugeklappt werden können, auf die
vielfältige Welt der Gläubigen eingestimmt. Dann wird es still. Vier
Islam und katholische Kirche gemeinsam auf der
Bühne: Ayfer Sentürk Demir und
Johanna Domek.
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