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Clara Fröhlich absolviert zurzeit
ihr Freiwilliges Soziales Jahr im
Reittherapeutischen Zentrum
Meierhof in Kürten. Sie arbeitet
mit behinderten Kindern und
Jugendlichen mit sozialen und
emotionalen Störungen.
Von Anna Woznicki
C
lara Fröhlich atmet tief die
Luft ein. Es riecht nach fri-
schem Heu und Pferd, nach
Land und nach Frühling. Lie-
bevoll klopft sie ihrem Lieb-
lingspferd Tessa auf die Seite, was die Stute
sofort mit einem genüsslichen Schnauben
honoriert. Die nächste Reitstunde steht an –
und auch wenn Clara da nicht auf dem Pferd
sitzt, sondern von unten bei der Stunde assis-
tiert, liebt sie die Zeit mit den Pferden und den
Kindern und Jugendlichen. „Prinzensitz“, ruft
die 19-Jährige und turnt die Figur auf dem
Holzpferd vor. Und schwupps – sitzt Reitschü-
ler Patrick (Name von der Redaktion geändert)
in dem geforderten Sitz auf seinem Pinkas.
„Patrick hat wirklich Talent“, lobt Clara. „Ich
kann das auch“, meint Jan (Name von der
Redaktion geändert) und macht auf seinem
Jack eine ebenso gute Figur. „Wenn ich ganz
viel Geld habe, dann kaufe ich mir ein eigenes
Pferd und werde Reiter. Das ist mein Traumbe-
ruf. Oder ich mache so etwas wie die Clara.
Das würde mir viel Spaß machen.“
Reiten als Therapie
Clara Fröhlich geht auf in ihrer Tätigkeit wäh-
rend ihres Freiwilligen Sozialen Dienstes auf
dem Meierhof: Idyllisch liegt der Reiterhof der
Stiftung „Die Gute Hand“ in Kürten, umsäumt
von Wiesen und Feldern. Die neun Pferde des
Meierhofs arbeiten wöchentlich mit rund 100
Kindern und Jugendlichen und dienen nicht
nur der Freude am Reiten und am Tier, sondern
auch der Therapie. Kindern und Jugendlichen
mit Behinderungen, insbesondere Autismus,
sowie psycho-sozialen Schwierigkeiten bieten
die Pferde hier ihren breiten Rücken. Patrick
und Jan sind ebenfalls Bewohner der Einrich-
tung „Die Gute Hand“ mit Therapiebedarf.
Während die meisten Kinder und Jugendlichen
einmal in der Woche die Reitstunde besuchen,
Clara und
die Pferde