Sommerzeit 2016 - Erzbistum Köln - page 15

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Wir Mitarbeiter der Kölner Dombauhütte wissen, was es bedeutet, ein
Bauwerkwie den Dom in die nächste Generation zu tragen: ohne einen
lebenslangen und kontinuierlichen Einsatz kann das kaum gelingen.
Auch der Kölner Dom ist durch Umweltzerstörung bedroht. Ihn zu erhal-
ten ist ein Generationenprojekt. Er steht damit symbolhaft für die
Sorge um das gemeinsame Haus, um das es auch Papst Franziskus in
seiner Enzyklika „Laudato si‘“ geht. Der Einsatz gegen Armut und die
damit oft einhergehende Umweltzerstörung ist eine Grundbedingung
für das Leben und Überleben auf unserer Erde. Sich sorgen heißt auch
immer Verantwortung übernehmen. Wer Verantwortung für seinen
Bereich übernimmt, der übernimmt auchVerantwortung für das große
Ganze und damit für die nachfolgenden Generationen.
Peter Füssenich
Dombaumeister zu Köln
Basti Campmann
Sänger, Kasalla
Viele Menschen haben meine Kindheit geprägt, aber wenige so sehr
wie meine Oma. Bis heute ist sie für mich ein Vorbild, weil sie bis ins
hohe Alter neugierig, aktiv und engagiert war. Engagiert vor allem im
Tierschutz – von meiner Großmutter habe ich von klein auf gelernt,
mich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen und dabei auch
persönliche Opfer zu bringen. Nur so schützen wir das, was uns anver-
traut wurde. Als Lehrerin ist es mir deshalb ein besonderes Anliegen,
meinen Schülern sowohl dieAugen für die Schönheit als auch die Her-
zen für die Bewahrung der Schöpfung zu öffnen. Ich versuche ihnen zu
zeigen: Jeder kann, jeder muss seinen Beitrag leisten. Denn die Schön-
heit der Schöpfung ist wie jede andere Schönheit: zerbrechlich.
Lena Bröder
Religionslehrerin, Miss Germany 2016
Wir werden immer mehr.Wir plündern den Planeten. Jeder weiß es instink-
tiv. Bescheidenheit täte not. Sieht es danach aus? Wohl eher nicht. Wir
kaufen mit Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um
damit Leuten zu imponieren, die wir sowieso nicht leiden können (frei
zitiert nach Alexander von Humboldt). Die Börse ist unser Maßstab, nicht
die Vernunft. So werden wir es mühelos schaffen, die Erde unbewohnbar
zu machen. Konsum, Gier, Image, Markenhysterie, Machterhalt, Bankenma-
nipulationen und Marktkonzentration vergiften unser Bewusstsein. Mit
publizistischer Unterstützung, Werbung und viel Geld. Und das schon von
Kindesbeinen an. Brandrodung, Überfischung, Klimawandel, Versteppung,
Trinkwasservergiftung, Krankheit, Armut, Krieg, Völkerwanderung, egal.
Wagt es irgendjemand, sich dieser Lawine entgegenzustemmen?
Armin Maiwald
Filmproduzent,
Sendung mit der Maus
Wir sind als Spezies Mensch nur ein Teil der uns umgebenden Umwelt. So
wie Pflanzen undTiere. Leider haben wir dies schon vor Jahrhunderten auf
Grund von Gier und Streben nach Wachstum vergessen oder verdrängt.
Die Bestrebungen, die verschiedene Organisationen und auch Staaten in
den letzten Jahren forciert haben, um einen unumkehrbaren Crash zu ver-
hindern, sind leider nicht sehr weit fortgeschritten. Noch immer bestimmt
Egoismus das Handeln. Ich bin leider sehr pessimistisch, was die Zukunft
angeht. Schon zu oft sind Klimagipfel mitWorthülsen beendet worden. Ich
befürchte, der „Point-of-no-Return“ ist bereits überschritten und wir müs-
sen uns langfristig in einer sterbenden Welt zurechtfinden. Eine Welt, die
wir selber zerstört haben.
Foto: missgermany.de/Filipe Ribeiro
Foto: picture alliance/dpa/Horst Galuschka
Foto: FLASH Film
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