Sommerzeit 2016 - Erzbistum Köln - page 14

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Schöpfung
Umweltschutz, Ökologie, Bewahrung der Schöpfung.
Sechs Prominente schreiben exklusiv für die SommerZeit
über den Wert unserer Natur, die Gefahren des Klimawandels
und unsere Verantwortung für Mutter Erde.
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Bundestagspräsidentin a. D.
Tom Hegermann
Moderator, u. a. WDR 2
„Gottes Schöpfung, gute Erde“ heißt es in einem geistlichen Lied,
das ich oft in der katholischen Pfarrkirche Hl. Dreikönige in Neuss
gehört und gerne mitgesungen habe. Danach folgen die Zeilen
„Paradies in Brot und Wein“. Dieses Lied ist für mich aktueller
denn je. In Zeiten eines dramatischen Klimawandels haben gera-
de wir als Christen eine Verantwortung für die Schöpfung Gottes,
für das Paradies, das er uns geschenkt hat. Immer noch und viel
zu viel wird unsere Natur zerstört und rücksichtslos ausgebeutet.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Hier ist die Politik gefragt.
Aber auch wir können viel dafür tun, unsere Umwelt zu schützen
und klimafreundlicher zu leben. Das erfordertVerzichte, gerade der
reicherenWelt, bringt aber zugleich mehr Lebensqualität für alle.
Wer ist eigentlich für wen da? Die Natur für uns? Oder wir für die
Natur? Das frage ich mich immer wieder.Wir Menschen sind nur ein
kleiner Teil von Gottes Schöpfung. Neulich habe ich im Fernsehen
einen wunderschönen bunten Fisch gesehen. Ich hab keine Ahnung
von Fischen. Aber ich hab ihn gesehen und spontan gedacht: Es
gibt so viel mehr als uns auf dieser Welt. Nur leider führen wir uns
nicht so auf. Ganz offenbar haben wir „Macht Euch die Erde unter-
tan“ gründlich missverstanden. Nein, wir sollen sie nicht in ihre
Einzelteile zerlegen. Wir sollen sie hegen und pflegen. Wer ist
eigentlich für wen da? Gottes Schöpfung für uns? Oder wir für
Gottes Schöpfung? Die Antwort ist klar. Nur müssen wir sie jeden
Tag aufs Neue geben.
Unsere
Foto: Büro Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süssmuth
Foto: Tom Hegermann
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