AdventsZeit 2017
28 www.adventsundsommerzeit.de dem Kollegen mittleren Alters zu sagen: „Hey, das ist ja der Wahnsinn, oder?“ Ja, ist es, so Honthorsts gemalte Antwort. Denn dem Hirten, der ganz links seinen Hut zum Gruße lüftet, fällt das Mundstück seines Dudelsacks aus dem Mund. Es ist die Meisterschaft des Malers Honthorst, dass er so eine lebendige Momentaufnahme auf die Lein- wand bannen konnte – als hätte ein Boulevardfotograf im entschei- denden Augenblick ein Sensationsfoto geschossen. Bemerkenswert ist die Darstellung des heiligen Josef auf der rechten Seite des Bildes. Er stützt sich mit gefalteten Händen am Kopf eines Ochsen auf und lächelt selig. Wer genau hinschaut wird entdecken, dass aus den Nüstern des aus bernsteinfarbenen Augen friedlich dreinblickenden Ochsen der konden- sierte Atem in Richtung Jesuskind strömt. Kunsthistoriker fragen sich, ob Honthorst mit dem Ochsen nicht auch den Evangelisten Lukas, den Patron der Malerzunft, gemeint hat, dessen Symbol der Ochse ist. Dann steht der Ochse auch für die schöpferische Kraft der Künstler, das unvor- stellbare Heilsgeschehen sinnlich vor Augen führen zu können. Botschaft des Vertrauens Im Jahre 1632 hat Gerrit van Honthorst sein letztes Anbetungsbild gemalt. Bekannt wurde er dann als Porträtmaler und Schöpfer derb- fröhlicher Gemälde. Doch seine lebensnahe, die Herzen wärmende Dar- stellung der Weihnachtsgeschichte in seiner Kölner Anbetung lässt bis heute niemanden los. In seinem theologischen Geleit zur Ausstellung vermittelt der Kölner Generalvikar und Kunsthistoriker Dr. Dominik Meie- ring die hoffnungsstiftende Bedeutung dieses Bildes mit einem Text der Philosophin Hannah Arendt: „Dass man in der Welt Vertrauen haben und dass man für die Welt hoffen darf, ist vielleicht nirgends knapper und schöner ausgedrückt als in den Worten … ‚Uns ist ein Kind geboren‘ “. Hirten bleiben bis Februar Das Gemälde „Anbetung der Hirten“ des holländischen Meisters Gerrit van Honthorst (1592–1656) ist noch bis zum 4. Februar 2018 im Muse- umWallraf zu sehen. Während der Sonderschau präsentiert das Muse- um im Foyer eine große neapolitanische Krippe aus Privatbesitz. Unter anderem werden auch Kerzenlichtführungen für Kinder und Erwachsene angeboten. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog in der Reihe „Wallraf im Fokus“ – unter anderem mit der theo- logischen Einführung des Kölner Generalvikars Dr. Dominik Meiering. ❖ Das Gemälde „Anbetung der Hirten“ des holländischen Meisters Gerrit van Honthorst (1592 – 1656) ist noch bis zum 4. Februar 2018 im Museum Wallraf zu sehen. Die Monuments Men Bekannt geworden sind sie vor allem durch den gleichnamigen Hollywood-Film, u.a. mit George Clooney, Matt Damon und Bill Murray. Eigentlich waren es nicht nur Männer, sonder auch Frau- en, die sich Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Suche nach Kunstwerken machten, die die Nazis enteignet und konfisziert hatten. Insgesamt waren es rund 350 Kulturschützer aus 13 Nati- onen, die mehr als fünf Millionen Kulturgüter wie Bilder, Skulp- turen und Kunstschätze aufspürten und ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgaben. Mehr über die Monuments Men and Women in unserem Blog: www.adventsundsommerzeit.de/monumentsmen/ Schätze der Dombibliothek 1300 Jahre alt ist die älteste Handschrift aus der Kölner Dom- bibliothek, die bis zum 18. Febru- ar in einer Sonderausstellung in der Domschatzkammer gezeigt wird. Zu bewundern sind sieben Meisterwerke der Buchmalerei. Präsentiert werden weih- nachtliche Darstellungen. Unter Es begann vor 14 Jahren Seit Erscheinen der ersten Ausgabe der AdventsZeit 2003 gehören die „Höhner“ gewissermaßen dazu. Damals entstand in der Redaktion der AdventsZeit die Idee, ein Mit- spielkonzert mit der beliebten Köl- ner Band zu veranstalten. In- zwischen ist das Mitspielkonzert schon Kult. Seit einigen Jahren fin- det es – organisiert vom Erzbistum Köln – immer imDom statt. Die kos- tenlosen Eintrittskarten für Instru- mentalisten und Sänger sind Zwei Museen unter einem Dach Das gab es so noch nie: Mit Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln, und dem Römisch-Germanischen Museum gestalten zwei bedeutende Kölner Häuser eine gemeinsame Aus- stellung im mehrfach preisgekrönten Bau von Kolumba. „Pas de deux – Römisch-Germanisches Kolumba“ lau- tet der Titel der sehenswerten Schau, anderem ist das um das Jahr 1000 auf der Insel Reichenau im Boden- see entstandene sogenannte „Limburger Evangeliar“ mit der Anbe- tung der Heiligen Drei Könige (unser Bild) ausgestellt. Die Domschatzkammer auf der Nordseite des Doms ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. die an vielen Stellen antike und moderne Kunst in Beziehung bringt. Das Museum in der Kölner Kolumbastraße ist täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag. innerhalb weniger Stunden vergriffen. Dank des domradios, das aus dem Dom überträgt, kann das Mitspielkonzert im Internet live verfolgt wer- den. EWTN und Bibel-TV übertragen ebenfalls live. Freuen Sie sich am zweiten Adventssonntag, 10. Dezember, von 14.30 Uhr bis 16 Uhr auf die adventliche Stimmung im Dom. 1917 als „Pax Spar- und Darlehnskasse eGmbH“ gegründet hat sich unsere Bank von einer kleinen regionalen Genossenschaftsbank erfolgreich zu einer zukunftsfähigen überregionalen Bank entwickelt. Dabei haben wir unseren Anspruch bewahrt, finanzielle Entscheidungen mit christlichen Werten zu vereinen. Wenn Sie ebenso denken, sind wir Ihre Bank. Pax-Bank eG Christophstraße 35 50670 Köln Telefon 0221/16015-0 info@pax-bank.de www.pax-bank.de 100 JAHRE Pax-Bank eG Weil Werte Sinn brauchen ZUKUNFTS WERT Weil eine erfolgreiche Vergangenheit immer auch eine Verpflichtung für die Zukunft ist.
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